P
Putan Rider
Guest
"Tamburin" <[email protected]> wrote in message
news:[email protected]...
> Hallo Gruppe,
>
> nicht nur ihr habt über den von mir geposteten WELT-Artikel gestritten. Es
> gab sogar einen Leserbrief dazu, der veröffentlicht und beantwortet wurde:
>
> ---<snip>---
>
> "Mann, Frau - oder intersexuell?
> Zu: Hormonbehandlung eines Teenagers, WELT vom 29. April, 2004
>
> Sorry, Sie reden hier von Intersexualität und wissen scheinbar nicht, dass
> Intersexualität und Transsexualität unterschiedliche Dinge sind. Ich
denke,
> Sie tun damit Betroffenen Unrecht, und bitte Sie, mir zu antworten
>
> H. Ropers, Ahlerstedt
>
>
> Die Antwort
>
> "I'm a sweet transvestite from Transsexuel, Transylvania", singt Dr. Frank
> N. Furter alias Tim Curry im Film "Rocky Horror Picture Show". Der
> Schauspieler trägt Lippenstift und Strapse, aber Transsexualität ist weit
> mehr als die bloße Lust an der Kostümierung und, wie Sie richtig bemerken,
> unterscheidet sich ebenso von der so genannten Intersexualität.
>
> Mediziner zählen Transsexualität zu den Geschlechtsidentitätsstörungen,
> Betroffene stecken im "falschen" Körper: Männer fühlen sich als weibliches
> Wesen, obwohl ihr Körper eindeutig - äußerlich, physiologisch und
genetisch
> betrachtet - männlich ist, und Frauen spüren den "ganzen Kerl" in sich. Es
> ist eine dauerhafte, tiefe Sehnsucht, dem anderen Geschlecht anzugehören.
> Nicht die Biologie, sondern das Rollenverhalten sind hierbei
> ausschlaggebend, deshalb bevorzugen Transsexuelle heute den Begriff
> "Transgender". Viele leiden unter dem Rollenzwang, und manche wählen den
Weg
> der Geschlechtsumwandlung, um den Wechsel körperlich zu vollziehen.
>
> Operationen und Hormontherapie können zwar auch bei Intersexuellen zur
> Anwendung kommen. Doch dieser Begriff fasst die unterschiedlichsten Formen
> und Erscheinungsbilder zusammen und lässt sich keineswegs nur mit einem
> starken Unbehagen beschreiben. Denn nichts passt richtig zusammen, die
> körperlichen Geschlechtsmerkmale wie Chromosomen, Gene, Hormone,
Keimdrüsen
> und Geschlechtsorgane könnten zwei Geschlechtern angehören - weder nur
> weiblich noch ganz und gar männlich, sondern irgendwie "dazwischen". Das
> Körpergeschlecht hat sich bei den Betroffenen in den ersten Lebensmonaten
> untypisch entwickelt. Die jeweiligen Ausprägungen dieser gestörten
> "somatosexuellen Differenzierung" sind wie die Ursachen vielfältig, das
> Zusammenspiel der molekularen Faktoren kompliziert. Nach Schätzungen von
> Experten (www.netzwerk-is.de) ist einer von 2000 Menschen von leichteren
> Störungen betroffen, einer von 10000 muss mit schweren Störungen leben -
und
> nicht immer ist die Intersexualität von Geburt an augenscheinlich. Einige
> Betroffene haben für sich das "dritte Geschlecht" entdeckt, sie lehnen es
> ab, sich auf männlich oder weiblich festzulegen. Welche Schwierigkeiten
das
> Leben als Hermaphrodit mit sich bringen kann, schildert zum Beispiel die
> Romanfigur Cal in "Middlesex". Laut Studien leiden betroffene Kinder vor
> allem an der Geheimhaltung, wenn Eltern ihnen die Problematik
verschweigen.
> Menschen mit Intersexualität brauchen Aufklärung und Unterstützung.
>
> Sonja Kastilan"
>
> ---<snap>---
>
> Interessant, wie S. Kastilan da einerseits versucht, Dinge zu klären,
> andererseits aber wieder neue Themen mit reinbringt und ... durcheinander
> bringt, findet ihr nicht?
>
> Was mir so z.B. aufgefallen ist (bin auf eure Meinungen gespant):
>
> - Travestie -> Ganz andere Baustelle als TS/IS, wenn auch manchmal eine
> "Vorstufe" beim "Coming-Out". Ich weiß nicht, was das nun aber in
diesem
> Artikel verloren hat.
>
> - Leiden IS _immer_ unter ihrem "nicht eindeutigen Geschlecht"?
>
> - Ist TS nur eine "Sehnsucht"? Wenn ja, dann bin ich auch ts, denn diese
> Sehnsucht habe ich - recht oft sogar - auch. Na und? Bin ich jetzt
auch
> ts?
>
> - Es geht aus der Antwort immernoch nicht so recht hervor, welche
Aussagen
> sich auf TS, welche auf IS und welche auf beide beziehen.
>
> - Gibt es wirklich keine physiologischen Anzeichen für ts? Manche
Forscher
> meinen ja, da etwas gefunden zu haben, aber obs stimmt? M.W. weiß man
> noch nichts genaues, also müsste man doch sagen: "Bisher sind keine
> eindeutigen körperlichen Merkmale, die auf TS schließen lassen,
> bekannt..." oder sowas.
>
> Alles in allem finde ich die Antwort immernoch nicht so recht zufrieden
> stellend. Was denkt ihr darüber?
>
> Gruß,
>
> Tambu
news:[email protected]...
> Hallo Gruppe,
>
> nicht nur ihr habt über den von mir geposteten WELT-Artikel gestritten. Es
> gab sogar einen Leserbrief dazu, der veröffentlicht und beantwortet wurde:
>
> ---<snip>---
>
> "Mann, Frau - oder intersexuell?
> Zu: Hormonbehandlung eines Teenagers, WELT vom 29. April, 2004
>
> Sorry, Sie reden hier von Intersexualität und wissen scheinbar nicht, dass
> Intersexualität und Transsexualität unterschiedliche Dinge sind. Ich
denke,
> Sie tun damit Betroffenen Unrecht, und bitte Sie, mir zu antworten
>
> H. Ropers, Ahlerstedt
>
>
> Die Antwort
>
> "I'm a sweet transvestite from Transsexuel, Transylvania", singt Dr. Frank
> N. Furter alias Tim Curry im Film "Rocky Horror Picture Show". Der
> Schauspieler trägt Lippenstift und Strapse, aber Transsexualität ist weit
> mehr als die bloße Lust an der Kostümierung und, wie Sie richtig bemerken,
> unterscheidet sich ebenso von der so genannten Intersexualität.
>
> Mediziner zählen Transsexualität zu den Geschlechtsidentitätsstörungen,
> Betroffene stecken im "falschen" Körper: Männer fühlen sich als weibliches
> Wesen, obwohl ihr Körper eindeutig - äußerlich, physiologisch und
genetisch
> betrachtet - männlich ist, und Frauen spüren den "ganzen Kerl" in sich. Es
> ist eine dauerhafte, tiefe Sehnsucht, dem anderen Geschlecht anzugehören.
> Nicht die Biologie, sondern das Rollenverhalten sind hierbei
> ausschlaggebend, deshalb bevorzugen Transsexuelle heute den Begriff
> "Transgender". Viele leiden unter dem Rollenzwang, und manche wählen den
Weg
> der Geschlechtsumwandlung, um den Wechsel körperlich zu vollziehen.
>
> Operationen und Hormontherapie können zwar auch bei Intersexuellen zur
> Anwendung kommen. Doch dieser Begriff fasst die unterschiedlichsten Formen
> und Erscheinungsbilder zusammen und lässt sich keineswegs nur mit einem
> starken Unbehagen beschreiben. Denn nichts passt richtig zusammen, die
> körperlichen Geschlechtsmerkmale wie Chromosomen, Gene, Hormone,
Keimdrüsen
> und Geschlechtsorgane könnten zwei Geschlechtern angehören - weder nur
> weiblich noch ganz und gar männlich, sondern irgendwie "dazwischen". Das
> Körpergeschlecht hat sich bei den Betroffenen in den ersten Lebensmonaten
> untypisch entwickelt. Die jeweiligen Ausprägungen dieser gestörten
> "somatosexuellen Differenzierung" sind wie die Ursachen vielfältig, das
> Zusammenspiel der molekularen Faktoren kompliziert. Nach Schätzungen von
> Experten (www.netzwerk-is.de) ist einer von 2000 Menschen von leichteren
> Störungen betroffen, einer von 10000 muss mit schweren Störungen leben -
und
> nicht immer ist die Intersexualität von Geburt an augenscheinlich. Einige
> Betroffene haben für sich das "dritte Geschlecht" entdeckt, sie lehnen es
> ab, sich auf männlich oder weiblich festzulegen. Welche Schwierigkeiten
das
> Leben als Hermaphrodit mit sich bringen kann, schildert zum Beispiel die
> Romanfigur Cal in "Middlesex". Laut Studien leiden betroffene Kinder vor
> allem an der Geheimhaltung, wenn Eltern ihnen die Problematik
verschweigen.
> Menschen mit Intersexualität brauchen Aufklärung und Unterstützung.
>
> Sonja Kastilan"
>
> ---<snap>---
>
> Interessant, wie S. Kastilan da einerseits versucht, Dinge zu klären,
> andererseits aber wieder neue Themen mit reinbringt und ... durcheinander
> bringt, findet ihr nicht?
>
> Was mir so z.B. aufgefallen ist (bin auf eure Meinungen gespant):
>
> - Travestie -> Ganz andere Baustelle als TS/IS, wenn auch manchmal eine
> "Vorstufe" beim "Coming-Out". Ich weiß nicht, was das nun aber in
diesem
> Artikel verloren hat.
>
> - Leiden IS _immer_ unter ihrem "nicht eindeutigen Geschlecht"?
>
> - Ist TS nur eine "Sehnsucht"? Wenn ja, dann bin ich auch ts, denn diese
> Sehnsucht habe ich - recht oft sogar - auch. Na und? Bin ich jetzt
auch
> ts?
>
> - Es geht aus der Antwort immernoch nicht so recht hervor, welche
Aussagen
> sich auf TS, welche auf IS und welche auf beide beziehen.
>
> - Gibt es wirklich keine physiologischen Anzeichen für ts? Manche
Forscher
> meinen ja, da etwas gefunden zu haben, aber obs stimmt? M.W. weiß man
> noch nichts genaues, also müsste man doch sagen: "Bisher sind keine
> eindeutigen körperlichen Merkmale, die auf TS schließen lassen,
> bekannt..." oder sowas.
>
> Alles in allem finde ich die Antwort immernoch nicht so recht zufrieden
> stellend. Was denkt ihr darüber?
>
> Gruß,
>
> Tambu